Um was geht es hier?

Das The­ma die­ser Inter­net­sei­te ist Ehr­ge­walt, also Gewalt im Namen der Ehre. Das sind Gewalt­ta­ten, bei denen es angeb­lich dar­um geht, die Fami­li­en­eh­re zu erhal­ten oder wie­der­her­zu­stel­len. Eine Form der Ehr­ge­walt ist die Zwangsheirat.

Auf den fol­gen­den Unter­sei­ten fin­dest du Infos dazu.

Was ist Ehrgewalt?

Gewalt, um angeb­lich die Fami­li­en­eh­re zu schützen

Jeden Tag erle­ben Men­schen in Deutsch­land Gewalt im Namen der Ehre. Gemeint sind damit Gewalt­ta­ten in Fami­li­en, in denen meist Män­ner die Macht haben und die ver­letz­te Ehre als Grund für ihre Gewalt nennen.

In sol­chen Fami­li­en hän­gen Ehre, Respekt und Anse­hen der Fami­lie vom „rich­ti­gen“ Ver­hal­ten der Mäd­chen und Frau­en ab. Des­we­gen wer­den Frau­en und ihre Sexua­li­tät durch die Män­ner kon­trol­liert. Ver­stößt eine Frau gegen Regeln und Nor­men, beschä­digt sie nach der Mei­nung die­ser Män­ner damit die Ehre und das Anse­hen der gan­zen Fami­lie. Die Frau selbst kann die „Schuld“ oder „Schan­de“ nicht wie­der­gut­ma­chen. Des­we­gen wol­len ihre Ver­wand­ten das durch Bestra­fung und Gewalt tun.

Ehr­ge­walt wird meist von Män­nern gegen­über Frau­en aus­ge­übt. Also von Vätern, Groß­vä­tern oder Brü­dern gegen Töch­ter, Enke­lin­nen oder Schwes­tern. Män­ner kön­nen sich ver­pflich­tet füh­len, Ehr­ge­walt ein­zu­set­zen. Sonst gel­ten sie selbst als ehr­los. Häu­fig sind meh­re­re Mit­glie­der einer Fami­lie an Ehr­ge­walt betei­ligt – auch Frauen.

For­men und Auslöser

Ehr­ge­walt hat vie­le For­men. Es geht um Beschimp­fun­gen, Demü­ti­gun­gen, Dro­hun­gen, Ein­schüch­te­run­gen, Kon­takt­ver­bot, Ein­sper­ren, Erpres­sung, kör­per­li­che oder sexua­li­sier­te Gewalt, Zwangs­hei­rat oder Ehrenmord.

Die Aus­lö­ser für Gewalt im Namen der Ehre kön­nen ganz unter­schied­lich sein. Zum Beispiel:

• Lie­bes­be­zie­hung vor oder außer­halb der Ehe
• Schwan­ger­schaft vor oder außer­halb der Ehe
• Wei­ge­rung, den Mann zu hei­ra­ten, den die Fami­lie aus­ge­sucht hat
• Flir­ten oder (sexu­el­len) Kon­takt mit einem frem­den Mann
• west­li­cher Lebens­stil (Schmin­ken, Klei­dung, Diskobesuche …)
• Bekannt­ge­ben, dass man schwul oder les­bisch ist
• Anstre­ben einer Tren­nung oder Scheidung
• Stre­ben nach Selbst­be­stim­mung (eige­ne Woh­nung, eige­ner Beruf …)
• Ein­schal­ten der Poli­zei bei Kon­flik­ten oder Gewalt
• Nich­tig­kei­ten wie Blick­aus­tausch mit einem Mann oder blo­ße Gerüchte